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Gastbeitrag: Mood Food und ein Tag mit Schüsseln voll Glück

(16.03.2018) Buddha Bowls – der Trend aus Kalifornien erobert die Welt, die Bloggerin und Buchautorin Annelina Waller berichtet darüber und zeigt uns im heutigen Blogbeitrag, wie schnell, einfach und gesund Buddha Bowls zubereitet werden können! Let's start Bowling!

Wir hören viel über Ernährung, was gut für uns ist, welches neue Diätprodukt auf den Markt gekommen ist und unglaubliche Ergebnisse erzielen soll, oder das Star A und B unglaublichen Erfolg mit der neuen Diät aus Hollywood hatte. Je länger der Tag ist, desto mehr hören wir, machen uns Gedanken und versuchen, die Dinge richtig zu machen. Und am Ende führt uns alles wieder zurück zu unserem Gefühl, unserer Intuition. Unser größtes Geschenk, wenn wir sie noch haben und auf sie hören können. Und auch das ist bekannt, und auch gut so.

Durch den Überfluss an Konsum, Informationen und Konfrontation in unserem Alltag, ist es manchmal schwer, die Intuition beim Essen noch wahrzunehmen. Geschmacksverstärker, Zusatzstoffe wie Industriezucker, künstliche Aromen oder Farbstoffe spielen unserem Körper und der Intuition allzu oft einen Streich. Je länger der Tag andauert, desto mehr essen wir, beschäftigen uns mit Essen und haben die Möglichkeit, uns damit Gutes oder auch weniger Gutes zu tun :). 

Durch meine Eltern hatte ich das Glück, viel zu lernen und bereits im Kindesalter an Schätze unserer Natur, bespielsweise Wildkräuter, gewöhnt zu werden. Mit meinem Auszug kam die Studienzeit, die vollgepackten langen Tage und damit die Phase der unendlichen Möglichkeiten von günstigen Convenience Produkten. Das war die Zeit, zu der ich meine Intuition verdrängte, mich von qualitativ schlechtem Obst und Gemüse, Magerquark, Frischkäse und kalorienreduzierten Lebensmitteln ernährte und dadurch so einige gesundheitliche Probleme bekam. Zurückblickend war diese Zeit (2012) jedoch mein großes Glück, da ich mich intensiv mit Ernährung auseinander setzte und unter anderem die Mood Food Theorie für mich entdeckte. Die Tage waren immer noch vollgepackt und die Zeit für das Bewusstsein und das bewusste Essen blieb auf der Strecke.

Doch ist Essen wirklich das, was als erstes auf der Strecke bleiben sollte? Schnell eine Brezel hier oder ein Döner dort? Diese Frage brachte mich letztendlich zum Zen Buddhismus und damit auch den Buddha Bowls. In der Zen-Kultur liegt der Fokus beim bewussten Essen, sich Zeit zu nehmen. Dabei basiert die Zen-Kultur auf einer jahrhundertelangen pflanzenbasierten Ernährungstradition. Diese in Einklang mit Ernährungsprinzipien der chinesischen und japanischen Medizin und Einflüssen aus der kalifornischen Fusionsküche, bringt uns zu den Buddha Bowls. Die Zubereitung bedarf ein bisschen Übung und kann zu Beginn auch etwas länger dauern. Wenn man die Grundzutaten aber erst einmal zuhause hat, bieten die Bowls eine gesunde und schnelle Möglichkeit, die Intuition wieder zurück zu gewinnen. Drei Mahlzeiten am Tag im Buddha Bowl Stil ist vielleicht etwas viel. Mit einer zu beginnen ist aber ein wunderbarer Anfang. Denn auch hier gilt, jeder Schritt bringt uns zum nächsten und zu einem langfristigen Ziel, wie unsere Gesundheit oder glücklich zu sein, das wir uns setzen.

Vom Mood Food zur Buddha Bowl 

Dass Essen glücklich macht, wissen wir. Dass wir es beeinflussen und kontrollieren können, dürfen wir uns aber ab und zu wieder bewusst machen. Und dass es bestimmte Zutaten gibt, die zu aktiven Glücklichmachern zählen sowieso.

Die gute Laune steckt in den Buddha Bowls und dafür verantwortlich sind bestimmte Lebensmittel. Lebensmittel, die reich an der essentiellen Aminosäure Trypthophan sind. Sie sind ausschlaggebend, um den Neurotransmitter Serotonin, den Boten unserer Glücksgefühle, zu aktivieren.

Durch die Zutatenkombinationen der Buddha Bowls, sind wir auf der sicheren Seite und meist glückliche Gewinner der tryptophanreichen Zutaten. Die Glückskombination finden wir bei der Kombination von komplexen Kohlenhydraten mit pflanzlichen Eiweißen, unverarbeiteten Fetten und vielen Ballaststoffen.

Bauen wir uns eine Mood Food Buddha Bowl, nehmen wir:

40% Vitamine (Gemüse, Obst, Sprossen, Keimlinge) 

35-40% vollwertige Körner, Getreide (Reis, Buchweizen, Mais, Quinoa) 

10-15% Proteine ( Bohnen, Linsen, Amarant) 

10% unverarbeitete Fette (Samen, Nüsse, Saaten)

Je nach Ernährungsvorlieben dürfen die Anteile natürlich variiert werden. Ein bisschen mehr Hülsenfrüchte für den Proteinbedarf der Sportler, etwas mehr Gemüse, um den Ballaststoffanteil für den Fettabbau zu erhöhen oder mehr Glücklichmacher, wie Nüsse, um den Winterblues zu lindern.

Besondere Glücksbomben sind übrigens:

  1. Nüsse, speziell Cashews
  2. Hülsenfrüchte und Bohnen, speziell Soja
  3. Samen, speziell Amarant, Quinoa, Hafer, Hirse, Sesam
  4. Obst, speziell Bananen, Ananas, getrocknete Datteln
  5. Sonstiges: Chili, Kakao

Bei mir stehen die Buddha Bowls beinahe ausnahmslos auf dem täglichen Speise“plan“ und an einem optimalen Tag sieht das dann folgendermaßen aus. 

Und so geht’s – ein Beispiel für den perfekten Tag:

Frühstück

Mohn-Hafer Glücksschüssel

Zutaten:

50 g Haferflocken
10 g (2 TL) Leinsamen
10 g (2 TL) Sonnenblumenkerne
5 g (2 TL) Mohn
2 Datteln
150 ml Flüssigkeit (75 Wasser, 75 Hafermilch)

Toppings:

Banane, Cacao Nibs, Kokos oder Cashew Joghurt, Kokosflocken, Minze

Zubereitung

  1. Datteln klein schneiden und mit den anderen Zutaten in eine Schüssel geben.
  2. Eine Stunde – oder besser über Nacht – im Kühlschrank einweichen.
  3. Mit Lieblingstoppings wie Kokos, Heidelbeeren und Banane servieren.

Durch Obst sowie Samen und Saaten wird der Serotoninspiegel gleich morgens in einen sehr hohen Bereich gebracht.

Mittag

Buddha Bowl Salatschüssel, z.B. bestehend aus:  

  1. Rohkostgemüse wie dem Lieblingssalat der Saison für die Ballaststoffe,
  2. etwas Obst für die Süße und zusätzliche Vitamine,
  3. einem eiweißhaltigen Sattmacher wie Quinoa oder Kichererbsen,
  4. Leichte Kohlenhydrate wie Reis
  5. gesunde Fette wie Avocado und Saaten
  6. Microgreens und Sprossen für die Mikronährstoffe
  7. Plus Dressing wie Zitronen Tahini Dressing

Über das Mittagstief kommen wir mit einer Banane mit Nussmus oder Datteln mit Kakaonibs.

Abend

Jetzt tun wir uns mit einer warmen Bowl etwas Gutes.

Ofen Wedges mit Salat und Hummus

Zutaten:

Für 2 Personen

6 mittlere Kartoffeln
2 große Tomaten
4 Händevoll Baby-Spinat
2 Handvoll Rotkohl
Dill oder Petersilie 

Marinade:

4 EL Soja Soße
3 EL Wasser
2 El Tahini oder Cashewmus
2 EL Ahornsirup 1 TL Thymian, getrocknet
1 TL Knoblauchpulver

Toppings:

Hummus, Frischkost Sauerkraut

Zubereitung:

Ofen auf 180 Grad Umluft vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier belegen.

Marinade:

Alle Zutaten für die Marinade in einer großen Schüssel gut miteinander verrühren. Die Hälfte als Salatdressing beiseite stellen. 

Ofengeröstetes:

  1. Kartoffeln mit einer Gemüsebürste gut schrubben, Tomaten waschen.
  2. Kartoffeln achteln, in der Marinade wälzen und auf das Blech legen.
  3. Die Tomaten, am Stück, ebenfalls marinieren und auf des Blech geben.
  4. Alles ca. 30 Minuten, je nach Wedgesdicke, im Ofen goldbraun backen. Nach der Hälfte der Zeit die Kartoffeln wenden.
  5. In der Zwischenzeit Spinat waschen und den Rotkohl in feine Streifen schneiden.
  6. Dem Rotkohl eine feine Handrückenmassage geben, um ihn weicher zu machen.

Bowl: 

Alle Zutaten in die Bowl geben und mit Hummus und Kräutern toppen. 

Meine Erfolgsformel zum Glück:

Essen wir mehr Pflanzen, bleiben wir langfristig glücklich und tun auch unseren Nachfahren noch etwas Gutes.

Let’s start Bowling!

Weitere Ideen für gesunde Gerichte findest du hier.


Über die Autorin: Annelina Waller

27 Jahre, Vollzeitblogger und passionierter Foodie und Yogi. Meine große Leidenschaft ist die gesunde Ernährung sowie das bewusste und natürliche Leben. Ende 2016 schloss ich mein Masterstudium in Sport-Gesundheit und Kommunikationsmanagement und Anfang 2017 veröffentlichte ich mein Buch „Buddha Bowls – Eine Schüssel voll Glück“.